46 Teilnehmer aus 23 Unternehmen hatten sich am Einführungsprojekt des edna Bundesverband Energiemarkt & Kommunikation für das neue AS4-Protokoll zur Marktkommunikation Strom beteiligt. Nun konnten die Vorarbeiten erfolgreich und vor allem termingerecht abgeschlossen werden. Die edna-Projektgruppe AS4 war im Januar 2022 als Plattform für die Anbieter von Branchensoftware gestartet, um praxisrelevante Fragen zur Einführung von AS4 auf technischer Ebene im Detail zu klären, Unklarheiten in den technischen Beschreibungen seitens des Gesetzgebers zu identifizieren und gegenseitige Tests durchzuführen. Ziel dieser Maßnahmen war es, die Qualität der Marktkommunikation für die gemeinsamen Kunden – die Energieversorgungsunternehmen – zu verbessern und einen reibungslosen Datenaustausch über alle unterschiedlichen Softwaresysteme hinweg zu gewährleisten. „Aus Sicht der beteiligten Unternehmen haben wir die gesteckten Ziele erreicht. Dem flächendeckenden Start der AS4-Kommunikation am 1. April steht somit nichts mehr im Wege. Erfreulich war, dass nahezu alle relevanten Anbieter von Branchensoftware aktiv mitgearbeitet haben. Dies können wir nun als Blaupause für die Umstellung des Fahrplanmanagements oder auch die Einführung von AS/4 im Gasmarkt nehmen und direkt auf den gemachten Erfahrungen aufbauen“, resümiert Sebastian Weiße vom edna-Mitglied SIV.AG und Initiator der Projektgruppe.

Bereits im Vorfeld der Festlegungen der Bundesnetzagentur zu AS4 hatte die edna-Projektgruppe eine Umsetzungsempfehlung erarbeitet, die von der BNetzA weitgehend übernommen wurde. Kern der Empfehlung war eine sechsmonatige Übergangsphase, in der durch gegenseitige Tests die marktübergreifende Interoperabilität der AS4-Kommunikation sichergestellt werden sollte. 

Gleichzeitig wurden in der edna-Projektgruppe Verbesserungsvorschläge erarbeitet, um in Zukunft bei Projekten mit ähnlich hohem Technologieanteil Probleme von vornherein zu vermeiden. Dazu gehörten bei der AS4-Einführung fehlende Bibliotheken für die Software zum Projektstart, ein fehlendes Fehlerbehandlungskonzept, lange Wartezeiten bis entscheidende technische Dokumente vorlagen oder auch der Einsatz nicht marktüblicher kryptografischer Verfahren.

Es wurde vereinbart, die edna-Projektgruppe für zukünftige Projekte, wie etwa die Umstellung des Fahrplanmanagements oder auch die Einführung von AS/4 im Gasmarkt, wieder aufleben zu lassen. Erste Handlungsfelder wurden bereits identifiziert. Konkret geht es z.B. im Bereich des Fahrplanmanagements um die Verknüpfung der zeitkritischen Prozesse des Fahrplanversands mit den weniger kritischen MaBiS-Prozessen, die heute technisch noch weitgehend getrennt ablaufen.