In der alljährlichen Umfrage des edna Bundesverbands Energiemarkt & Kommunikation dominiert der iMsys-Rollout eindeutig die Aktivitäten der Unternehmen in diesem Jahr. Viele der anderen Themen werde deswegen erst einmal hintenangestellt. So halten 79 Prozent der edna-Mitglieder, die sich an der Umfrage beteiligt haben, die Unterstützung des Roll-Outs von intelligenten Messsystemen für sehr wichtig oder wichtig. 2016 waren dies erst 26 Prozent. Dabei steht die Umsetzung des Interimsmodells für 95 Prozent der Unternehmen im Fokus (56 Prozent: „Sehr wichtig“/ 39 Prozent: „Wichtig“). In den Antworten wurde betont, dass die Rahmenbedingungen vom Gesetzgeber klar und fehlerfrei vorgegeben werden müssen und die Fristfestlegungen genügend Spielraum für die Einführung und das Qualitätsmanagement lassen sollten. An der Umfrage hatten sich fast drei Viertel aller edna-Mitglieder beteiligt.

Im sogenannten Winterpaket der EU wird gefordert, Prozesse und Formate europaweit zu vereinheitlichen. Wie die Umfrage zu diesem Thema ergab, sind die edna Unternehmen geschlossen für die Standardisierung der Marktkommunikation in Europa. Dass diese Aufgabe bereits 2017 operativ angegangen werden kann, wird jedoch bezweifelt. Jedoch sehen immerhin 48 Prozent das Thema für wichtig an und sind auch der Meinung, dass edna dies auf jeden Fall aktiv unterstützen sollte. Knapp 20 Prozent finden das sogar sehr wichtig. Gleichwohl ist die Umsetzung der Vereinheitlichung für ein Drittel der Mitglieder im Jahr 2017 noch kein Thema.

Der Aufbau von behördlichen Melderegistern wie dem Stammdatenregister ist für 58 Prozent der edna-Mitglieder wichtig oder sehr wichtig, fast 40 Prozent sehen hier jedoch noch keinen Handlungsbedarf. Anders ist dies bei den „Flexibilitäten“. Dieses aktuelle Thema ist ein Resultat des Strommarktgesetzes und den zunehmenden Anforderungen an die Systemsicherheit durch immer mehr fluktuierende Einspeisungen. Für über 70 Prozent der Teilnehmer stehen Flexibilitätsoptionen, virtuelle Kraftwerke oder Regelenergiestrategien in diesem Jahr auf der Tagesordnung.

Die Direktvermarktung hat dagegen an Bedeutung verloren. Hatten 2016 noch mehr als 70 Prozent der edna-Mitglieder das Thema auf der Agenda, sind es in diesem Jahr nur noch rund die Hälfte.

Nachdem edna mit seinem Kamingespräch 2016 in die Zukunft der Energieversorgung geschaut hat, war es interessant zu sehen, inwieweit solch disruptive Technologien wie Blockchain in der Energieversorgung bereits ein Betätigungsfeld für die edna-Mitglieder sein können. Es zeigt sich, dass Informationen zu diesen Veränderungen wünschenswert und von vitaler Bedeutung sind, die Beschäftigung mit diesem Thema aber gerade erst anläuft. 43 Prozent sagen, Blockchain sei wichtig, 14 Prozent sogar sehr wichtig. Aber immerhin 43 Prozent glauben, dass sich hier 2017 noch wenig tun wird.

Darüber hinaus steht außer Frage ist, dass die Elektromobilität kommt und damit die Aufgaben für die IT zunehmen. 62,5 Prozent haben dabei das Abrechnungsthema im Fokus, 56 Prozent die Steuerung ganz allgemein und ebenso viele sehen die Themen rund um die Ladeinfrastruktur bereits in 2017 an Bedeutung gewinnen. 

Auch ZUGFeRD als Datenformat für den Austausch digitaler Rechnungen im unregulierten Bereich nimmt langsam an Fahrt auf. Bereits mehr als die Hälfte der edna-Mitglieder werden sich 2017 damit beschäftigen – auch ein Ergebnis der edna-Umsetzungsempfehlung, die edna im November 2016 veröffentlicht hat.

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