Energiewirtschaft im Wandel

Wo steht die Energiewirtschaft?

In Deutschland gibt es wohl kaum eine Branche, die einem so fundamentalen Wandel unterliegt, wie die Energiewirtschaft. Mit der Forderung der Europäischen Union (EU), die Energiemärkte in den Mitgliedsländern zu liberalisieren, hatte der Veränderungsprozess in Deutschland bereits 1998 begonnen.

Die Katastrophe in Fukushima 2011 und die Absicht der Bundesregierung bis 2022 aus der Atomkraft auszusteigen sowie die Erneuerbaren Energien in den nächsten Jahren erheblich auszubauen, stellt einen der bedeutendsten der deutschen Energiepolitik dar.

Der Strukturwandel der Energiebranche ist derzeit in vollem Gang. Neben der Energiewende ist die Digitalisierung eine weitere Herausforderung. Klar ist, dass der Energiemarkt in wenigen Jahren anders aussehen wird als heute.

Der steigende Anteil erneuerbarer Energien, also Energie aus Sonnen-, Wasser- und Windkraft, lässt sich nicht problemlos in das vorhandene Stromnetz integrieren. Das Problem: Da die Erzeugung aus regenerativer Energie stark wetterabhängig ist, ist sie schwankend, lässt sich nur schwer planen und bedingt steuern.

Die Energiewende ist zudem geprägt von der dezentralen Erzeugung vieler kleiner Einheiten. Die größte Herausforderung der Energiewende ist es also, die dezentral erzeugte Energie genau nach dem Bedarf der Verbraucher bereitzustellen oder den Verbrauch an die Erzeugung anzupassen. Dazu müssen intelligente Konzepte und Technologien entwickelt werden, die alle Akteure am Energiemarkt – also Erzeuger, Versorger, Verbraucher und Netzbetreiber – miteinander kommunizieren und kooperieren lassen.

Die reibungslose Vernetzung der Systeme und Kommunikation dieser Energie-Akteure am Energiemarkt von heute und morgen ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für das Gelingen der Energiewende und der Wandel zu einem neuen Energiesystem.

Aktuelle Themen

Marktkommunikation 2020

Ende 2018 hat die Bundesnetzagentur (BNetzA) verkündet, wie die elektronische Marktkommunikation an die Erfordernisse des Messstellenbetriebsgesetzes im Stromsektor angepasst werden soll. Die Marktkommunikation 2020 löst das Interimsmodell ab und startet ab dem 1. Dezember 2019. 

Digitalisierung

Die Digitalisierung in der Energiewirtschaft ist endgültig eingeläutet. Darunter versteht man im weiteren Sinne den Wandel hin zu elektronisch gestützten Prozessen mithilfe der Informations- und Kommunikationstechnik. edna beleuchtet die Digitalisierung in der Energiewirtschaft u.a. mit einem Kompendium zur Digitalisierung.

Smart Meter Rollout

Das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende wurde im Juli 2016 verabschiedet. Damit ist der Rollout von intelligenten Messsystemen und modernen Messeinrichtungen beschlossen. Ausgestattet mit moderner Messeinrichtung und Smart Meter Gateway schaffen diese Systeme Voraussetzungen, unter denen schwankend verfügbare erneuerbare Energien ins Stromnetz integriert werden können.

Blockchain

Eine technologische Entwicklung, die in der Energiewirtschaft in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit erhalten ist die „Blockchain“. Die edna Blockchain-Initiative entwickelt Protoypen für die Prozesse der Energiewirtschaft, beispielsweise für den Lieferantenwechsel.

Post EEG Phase

Für die ersten Windenergie- und PV-Anlagen läuft Ende 2020 die Förderung nach dem EEG aus. Viele Anlagenbetreiber fallen nach einer 20-jährigen Förderperiode aus der Förderung heraus. Für sie stellt sich die Frage, ob und wie sie den weiteren Betrieb gestalten.