Mit einer neuen Projektgruppe befasst sich der edna Bundesverband Energiemarkt & Kommunikation e.V. jetzt mit Lösungsansätzen für die elektronische Übermittlung und Verteilung von Netznutzungspreisen. Das kündigte er auf seiner Mitgliederversammlung im April in Darmstadt an. Ziel ist es, einen praxisgerechten Vorschlag zu entwickeln, der den gesamten Ablauf vom Antrag zur Genehmigung eines Netznutzungsentgelts bei den Regulierungsbehörden bis zu deren Abrechnung elektronisch und ohne Medienbrüche abbildet.
„Zu diesem Thema gab es ja schon mehrere Anläufe, die allesamt nicht zum Erfolg geführt haben. Auch die völlig unterschiedlichen Vorstellungen bei den Netzbetreibern verhindern derzeit noch eine schnelle Lösung“, beschreibt Dirk Heinze, der auf dem Treffen als Vorsitzender des edna-Präsidiums bestätigt wurde, die Herausforderung. „Uns interessiert dabei weniger die Kalkulation der Netzbetreiber, denn da gibt es mehrere hundert unterschiedliche Ansätze. Wir wollen vor allem den Prozess danach für alle Marktpartner so einfach wie möglich gestalten“, so Heinze weiter. Deswegen hat edna auch die zwei wichtigen Datenbankanbieter zu den Netznutzungsentgelten ene’t und GET AG mit an Bord genommen, die beide bereits ihre Bereitschaft signalisiert haben, in der Projektgruppe mitzuarbeiten. „Das Thema ‚elektronische Preisblätter‘ ist äußerst komplex. Der deutsche Weg der Erlösregulierung gibt Netzbetreibern lediglich Einnahmeobergrenzen vor. Die hieraus resultierende, vom Markt geprägte, Vielfalt der Preiskomponenten abzubilden, ist nur eine der mannigfaltigen Herausforderungen, die es bei diesem Thema zu bewältigen gilt“, so ene’t-Geschäftsführer Peter Martin Schroer auf dem edna-Treffen.
„Intelligente Lösungen vom Verteilnetz bis zum Kunden“
Das die Mitgliederversammlung begleitende edna-Fachtreffen beschäftigte sich dieses Mal mit neuen Ansätzen im Spannungsfeld zwischen Smart Home, Gateway Administration und einfachen und sicheren Systemen für die Sammlung von Messdaten im Haushalt oder Betrieb sowie deren Visualisierung. Letzteres präsentierte Thomas Surwald, Geschäftsführer der QSC-Tochter Q-Loud GmbH. Das „Energieradar“ ist ein einfaches und billiges System, das auch ungeübte Menschen mit wenigen Handgriffen in Betrieb nehmen können. Gleichzeitig genügt es bei der Übermittlung der Daten allerhöchsten Ansprüchen an die Sicherheit. Auf großes Interesse stieß auch das Projekt „GridSense“, das Daniel Cajoos von der Schweizer Alpiq vorstellte. Dieses System dient zur Spannungsmessung und Spannungshaltung, um so die Last über viele Haushalte hinweg optimal steuern zu können. Dazu kann es einfach in die unterschiedlichsten Geräte integriert werden, von der Wärmepumpe bis hin zum Warmwasserboiler. In einem dritten Vortrag beleuchtete schließlich Sascha Reif von der Schleupen AG, wie sich Mehrwertangebote im Rahmen der Gateway-Administration auf Basis einer Cloud-Lösung aufsetzen lassen.
edna-Vorstand bestätigt
Einstimmig wurde auf der Mitgliederversammlung der bisherige edna-Vorstand bestätigt. Einzige Ausnahme ist Dr. Michal Höderath, Geschäftsführer der phi-Consulting GmbH, der aus Altersgründen zurücktrat. Im folgt nun sein Geschäftsführungskollege Mark Küper, der neu in den Vorstand gewählt wurde. Dirk Heinze von Meine-Energie bleibt Vorsitzender des Präsidiums, dem daneben weiter Rainer Grempe (Meine-Energie) und Norbert Schulz (Regiocom) angehören. Sie werden im Vorstand unterstützt von Bernd Mildebrath (Schleupen), Christoph Roenick (Kisters) und Zoran Petrovic (Seeburger).
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