Wer heutzutage ins Grüne fährt, muss noch lange nicht „grün“ unterwegs sein. Auch mit einem diesel-keuchenden SUV lassen sich alpine Gletscher noch trefflich „erfahren“. Doch zunehmend häufiger dringt ins Bewusstsein und erinnern wir uns, was im März 2019 auch Greta Thunberg meinte: Wir leben in einer kuriosen Welt, wo jeder seine eigene Wirklichkeit wählen und seine eigenen Wahrheiten kaufen kann; in einer Welt, wo (nicht nur) die Berühmtheiten unter uns sich das Recht rausnehmen, rund um den Globus zu den beliebtesten Lokalen, Stränden und Yoga-Ressorts zu fliegen.[1]

Also muss die Fahrt ins Grüne ausfallen? Vielleicht anders organisiert werden! Der BDEW weiß, wie es geht und hofft: „Kaum eine andere Branche verändert sich so rasant wie der Verkehr und das Transportwesen. Schon in wenigen Jahren werden Elektrofahrzeuge unser Straßenbild bestimmen. Ihr neuer Treibstoff: Strom.“[2]

Dass Elektrofahrzeuge es übrigens auch über die Alpen schaffen, um das diesen Text einleitende Bild nochmals aufzugreifen, ließ der Reifenhersteller Bridgestone schon im Herbst 2014 unter Beweis stellen. Auf seiner Hannibal-Tour fuhr unter anderem ein i3 mit.[3] – Übrigens wurde das o.a. Bild nicht in den Alpen, sondern vor der „Überquerung“ des Aichelbergs auf dem Rastplatz Gruibingen Süd an der A8 gemacht

Roaming nennt man es in der Elektromobilität, wenn Fahrzeuge (stromnetz-)grenzüberschreitend unterwegs sind und ihre Batterien auch an Stationen aufgeladen werden, die nicht zum Verbund des jeweiligen Mobilitätsdienstleisters gehören.

Und ähnlich wie in der Telekommunikation sorgen auch in der Elektromobilität Clearing-Prozesse im Hintergrund für die richtige Zuordnung aller (abrechnungs-) relevanten Informationen: Datums-/ Zeitstempel, Nutzer, Verbrauchsmengen, Standorte und Mobilitätsdienstleister.

Elektromobilität + rollende Stromverbraucher

Viel mehr Prozesse noch als mit der Telekommunikation verbinden die Elektromobilität aber mit der Stromwirtschaft, weswegen sich wohl auch der BDEW ins Spiel brachte. Zum einen sind E-Autos rollende Stromverbraucher, die bei 10.000 Jahreskilometern durchaus um die 1.700 Jahres-kWh verbrauchen können. Zum anderen sind die Batterien der E-Autos aber auch Stromsenken, die abhängig von Restkapazität, Netzlast und Erzeugung beispielsweise genutzt werden können, um Strommengen aufzunehmen, die ansonsten die Netzstabilität gefährden. Gleichermaßen können die Batterien der E-Autos – falls vom Hersteller dafür zugelassen – auch als Stromquelle genutzt werden, wenn das Netz Leistung braucht oder der Stromhandel günstige Angebote für kurzfristig bereitgestellte Energiemengen macht.

Elektromobilität + Marktprozesse

Und da kommt auch der edna Bundesverband für Energiemarkt & Kommunikation e.V. ins Spiel. Denn das Miteinander – besser noch die Interoperabilität – der Marktteilnehmer und Marktrollen in all diesen Vehicle-to-Grid (V2G) Prozessen muss (erst noch) entwickelt werden. In der dafür notwendigen Fach- und Verbandsarbeit hat edna – dank aktiver Beteiligung der Verbandsmitglieder – seit nun fast zwanzig Jahren schon Kompetenz und Qualifikation bewiesen.

Elektromobilität + Blockchain

Mehr noch: In einer Zusammenarbeit von edna mit den Fachleuten der Blockchain Initiative Energie (BCI-E) lassen sich V2G-Prozesse auch in zeitgemäßer Technologie umsetzen, so dass Messwertkommunikation, Abrechnungs- und Zahlungsverkehrsprozesse zuverlässig, transparent und nachvollziehbar voll automatisch und ohne Vermittler stattfinden können; es auf jeden Fall könnten, wenn der Regulierer mitspielt. Auf den Seiten von edna und BCI-E werden wir Sie auch darüber gerne auf dem Laufenden halten.


[1] Quelle: Greta Thunberg. Rede aus Anlass der Verleihung der Goldenen Kamera, Berlin, März 2019

[2] Quelle: https://www.bdew.de/energie/fahrt-ins-gruene/

[3] Quelle: https://www.pressebox.de/pressemitteilung/bridgestone-deutschland-gmbh/Auf-Hannibals-Spuren-Im-BMW-i3-und-BMW-i8-von-Muenchen-ueber-die-Alpen-bis-nach-Rom/boxid/716521