Zurzeit evaluiert der Verband der Europäischen Fernleitungsnetzbetreiber ENTSOG, ob AS4 als zukünftiges Kommunikationsprotokoll samt XML als Nachrichtenformat zum Einsatz kommen soll. Der edna Bundesverband Energiemarkt & Kommunikation e.V. begrüßt diese Idee, denn insbesondere mit Hilfe von AS4, einem auf dem http-Protokoll aufbauenden Kommunikationsprotokoll, könnte die Marktkommunikation künftig vereinfacht über Web-Services statt via E-Mail abgewickelt werden. Beide Umstellungen gleichzeitig umzusetzen ist nach Ansicht von edna jedoch nicht zielführend, weil der Aufwand dafür sowohl für die Software-Anbieter als auch für die Marktteilnehmer zu groß sei. Zudem müsse sichergestellt werden, dass sowohl die Prozesse der Marktkommunikation als auch die Formate und Protokolle bei Strom und Gas weitgehend einheitlich gehandhabt werden. “Wir befürworten deswegen einen verlässlichen, sinnvollen Zeitplan, der nicht nur auf die Implementierung bei den Übertragungsnetzbetreibern Rücksicht nimmt, sondern auch auf die Umstellung der Standardprodukte, die bei Lieferanten, Verteilnetzbetreibern oder Bilanzkreisverantwortlichen eingesetzt werden”, so edna-Geschäftsführer Rüdiger Winkler. Zudem sollte die Qualität der Kommunikation durch die Einführung einer unabhängigen Kontrollinstanz in Form einer Testmaschine rechtzeitig vor der “Entry into Force” sichergestellt werden. Diese muss sowohl die Einhaltung der Formate prüfen, als auch die korrekte Befolgung der Geschäftsprozesse bestätigen können.

Ein Umstieg auf AS4 und XML böte aus Sicht von edna Vorteile: Dazu gehört etwa die Möglichkeit, Nachrichten automatisch syntaktisch zu validieren und Formatprüfungen zu standardisieren. Damit wären diese Prüfungen nicht mehr von den Interpretationen der verschiedenen Hersteller abhängig. Zudem sei XML heute insbesondere den jüngeren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern deutlich vertrauter als EDIFACT. Somit könne die Fehleranfälligkeit der Marktprozesse weiter reduziert werden. “Die Einführung von XML führt aber auch zu einer Vervielfachung des Datenvolumens und zu einer steigenden Komplexität, etwa aufgrund der geforderten XML-Signaturen und -Verschlüsselungen”, beschreibt Rüdiger Winkler die Nachteile. Angesichts der Komplexität bezweifelt er deswegen eine schnelle flächendeckende Einführung von AS4 und XML und sieht eine klare Roadmap für eine Umstellung mit entsprechendem Vorlauf als unverzichtbar an.

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