Genau vor zehn Jahren – am Mittwoch, den 1. August 2007 –fiel der Startschuss für den regelkonformen Betrieb der GPKE, der „Geschäftsprozesse zur Kundenbelieferung mit Elektrizität“. Damit war eines der großen Ziele der damaligen edna-Initiative – heute edna Bundesverband Energiemarkt und Kommunikation e.V. – erreicht: Die Standardisierung der Geschäftsprozesse zwischen den Marktpartnern und die Interoperabilität der beteiligten IT-Systeme. Mit dem auf GPKE aufbauenden Regelwerk für die Strom- und Gaswirtschaft wurde auch ein Geburtsfehler der Energiemarktliberalisierung behoben. Denn aus dem Fehlen solcher verbindlichen Geschäftsprozesse resultierten enorme Abwicklungsschwierigkeiten bei der Belieferung von akquirierten Kunden in den Netzgebieten integrierter Energieversorgungsunternehmen. Zur Belieferung dieser Kunden waren die Lieferanten auf die Ausgestaltung des „verhandelten Netzzugangs“ gemäß einer Task Force Netzzugang beim BMWi sowie der sogenannten DuM-Richtlinie (Datenmanagement und Mengenbilanzierung) der Netzbetreiber angewiesen.

Der Start des elektronischen Datenaustausches nach GPKE verlief etwas holprig, aber weitgehend ruhig. Das ergab die damalige Umfrage der edna unter ihren Mitgliedsunternehmen. Die meisten Softwaresysteme konnten zwar bis zum Stichtag 1. August für die Vorgaben der Bundesnetzagentur fit gemacht und bei den Anwendern implementiert werden. Kritisiert wurde jedoch, dass bis kurz vor dem Stichtag noch Formatänderungen beziehungsweise -anpassungen vorgegeben worden seien, die nur mit sehr großen Anstrengungen umgesetzt werden konnten – ein Problem, das die edna-Mitgliedsunternehmen auch in den folgenden Jahren immer wieder beschäftigte.

Für die Unternehmen der Versorgungswirtschaft war der Standardprozess eine große Herausforderung. So berichteten edna-Mitglieder, dass es vor allem in der ersten Augusthälfte immer wieder zu Problemen beim Datenaustausch gekommen sei, weil die Marktteilnehmer die festgelegten MSCONS-Formate für den Austausch nicht konsequent korrekt verwendet hätten. Teilweise wurden sogar längst überholte Versionen oder gar CSV-Dateien versandt. Bis zum Start der zweiten Stufe mit den weiteren Marktprozessen etwa zur Rechnungslegung am 1. Oktober 2017 spielte sich dies jedoch ein.

An der Vorbereitung der branchenweiten Anwendung der GPKE hatten sich die edna-Initiative und ihre Mitglieder aktiv beteiligt und ihr IKT-Know-how sowie ihre Prozesskompetenz eingebracht. Inhaltlich ging es dabei beispielsweise um herstellerübergreifende IKT-Systemtests oder um Stellungnahmen zu den vielen, anfangs noch offenen Detailfragen, wie etwa der 1:1 Kommunikation oder der Prozessidentität. Auch die BNetzA entwickelte mit der Einführung von GPKE ihre Rolle im Energiemarkt weiter. In Erinnerung bleiben beispielsweise diverse Zwangsgeldandrohungen und -festsetzungen wegen nicht fristgerechter Anwendung der GPKE.

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