Auch journalistisch ist der Sommer eine trockene Jahreszeit. Da wundert es nicht, wenn so manche (Stil-) Blüte dank reichlichem Sonnenlicht zwar wächst, dann aber schnell dahin siecht.

Deshalb ist auch die in der Überschrift gestellte Frage nicht nur ironisch gemeint. Vielmehr beschreibt sie – zugegeben vollkommen untechnisch – was erwartet werden darf, wenn Peer-to-Peer-Prozesse eine Stromlieferung von einem Dach in einen anderen Keller ermöglichen oder das E-Fahrzeug und die Wallbox miteinander kommunizieren. Dann ließe sich nämlich mittels Blockchain ein einfaches und günstiges Abrechnungssystem für Ladestationen schaffen, das ohne eine externe Verifikation und separate Vertragsbeziehungen auskommt. „Selbst das Laden minimaler Strommengen, etwa bei einem Ampelstopp über eine Induktionsschleife im Asphalt, ließe sich auf diese Weise realisieren.“ 

Energieversorgung ohne externe Verifikation und separate Vertragsbeziehungen, also anonym, deshalb notwendigerweise aber vertraulich und transparent, bedeutet möglicherweise aber auch den Verzicht auf Energieversorger in ihrer bisherigen Rolle. Einen solchen Markt können sich viele schon vorstellen, noch mehr haben vor dieser Zukunft aber sicher auch (begründete?) Angst.

Angst spielt auch im Folgenden, nun wirklich nicht ernst gemeinten Beispiel eine Rolle. Ein Kollege wollte seinen persönlichen Keksvorrat, dezentral in einer Schreibtischschublade gelagert, nun mittels Blockchain verwalten. Projektname „Crypto-Cookie“. So glaubte er sicher sein zu können, dass der dann nicht mehr so einfach und fremdbestimmt manipuliert, schlimmer noch, aufgezehrt wird. Auf den Einsatz von digitalen Keksen, auch bekannt als Cookies, hat der Kollege dagegen von vornherein verzichtet. Vertraulichkeit und der Schutz personenbezogener Daten gehen vor.

Allerdings sollte nun nicht jedes (IT-) Problem zwangsläufig mit einer Blockchain gelöst werden. Vielmehr muss sorgfältig geprüft werden, ob diese Technik die richtige Wahl ist. Deswegen hat auch die Blockchain-Initiative Energie erst jüngst einen „Entscheidungsbaum“ veröffentlicht, der Hilfestellung bei der Frage geben soll, wo der Einsatz der Blockchain sinnvoll ist und wo nicht. Details siehe hier!