Der Institutsteil Angewandte Systemtechnik (AST) des Fraunhofer IOSB mit Sitz in Ilmenau gehört zu den „alteingessenen“ Mitgliedern des edna Bundesverband Energiemarkt & Kommunikation e.V. – und in Person von Oliver Warweg auch zu den sehr aktiven. Grund genug für einen kleinen Rückblick:
Warum ist Fraunhofer Mitglied bei EDNA?
Zunächst auch unsere herzlichsten Glückwünsche zu 20 Jahren EDNA.
Wir sind bereits seit den 2000er Jahren indirekt oder direkt im Bundesverband engagiert. Gerade die ersten Jahre der Liberalisierung der Energiemärkte waren unglaublich spannend und dynamisch. Diese Entwicklungen zusammen mit edna begleiten zu dürfen war eine tolle Erfahrung. edna ist für uns aber auch ein wichtiges Netzwerk, um aktiv an energiewirtschaftlichen Fragestellungen zu arbeiten. Der Kontakt zur Industrie ist für uns als anwendungsorientierte Forschungseinrichtung unverzichtbar, um unsere Softwareplattformen laufend auf dem Stand der Zeit zu halten und permanent zu verbessern. Über edna können wir uns außerdem aktiv in bestimmten regulatorischen Fragestellungen einbringen, und damit den Markt als Ganzes voranbringen.
Was waren Ihre spannendsten Themen in 20 Jahren edna?
Hier kann ich gleich drei persönliche Erlebnisse nennen:
Der erste war die Live-Präsentation des Lieferantenwechsels auf der E-World Anfang der 2000-er zusammen mit drei weiteren Mitgliedern von edna. Das war der Moment, welcher die Liberalisierung wirklich in Gang gesetzt hat, da erst mit der massendatentauglichen Realisierung bei allen Partnern der Gedanke eines Lieferantenwechsels durch die Kunden in die Tat umgesetzt werden konnte.
Der zweite Moment war ein edna-Kaminabend mit Prof. von Weizsäcker: Es war sehr inspirierend zu erleben, wie sich jemand trotz des hohen Alters noch so für unsere gemeinsame Zukunft engagiert.
Last but not least ist der Lieferantenwechsel auf Basis der Blockchain-Technologie zu nennen, welchen wir 2019 auf der E-World präsentiert haben. Wir wollten zeigen, was durch Einsatz dieser neuen Technologie an Kosten- und Effizienzeinsparungen möglich ist und konnten die Sensibilität dafür bei einigen Akteuren am Markt erzeugen.
Welche Ideen haben Sie für die Zukunft des edna Bundesverbandes?
Mit der edna Blockchain-Initiative Energie+ (BCI-E+)haben wir bereits ein zukunftsweisendes Projekt von Beginn an mit begleitet. Großes Potential sehe ich in Zukunft aber auch bei dem Thema GAIA-X, um durch Marktkommunikation neue und innovativere Geschäftsmodelle zu unterstützen. Das wir hierbei immer noch auf E-Mail und EDIFACT setzen, schränkt die Innovationspotentiale noch sehr ein. Für die edna, aber auch für die gesamte Branche im Allgemeinen, bieten sich hier weiterhin Chancen auf Wachstum und neue Geschäftsmodelle.
Oliver Warweg, Gruppenleiter Energieinformatik am Fraunhofer IOSB AST, Ilmenau